"Innovative" Webdienste/Crimovation

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In den letzten Jahren entwickeln sich insbesondere in den USA immer neue Web- und App-Dienste, welche mit vermeintlich innovativen Entwicklungen auf Milliardenbewertungen kommen. Die Firmen stellen Schnittstellen zur Verfügung, mit denen Nutzer anderen Nutzern Dienstleistungen anbieten. Das Unternehmen verdient dann an einer Gebühr oder dem Verkauf der persönlichen Daten.

Im Bereich der Unterkunft ist hier z.B. Airbnb aktiv und bei Transportdiensten Uber. Die privaten Dienstleister sind aus Vereinfachungsgründen von umfangreichen Vorschriften befreit, welche für professionelle Anbieter, wie z.B. Hotels oder Taxifahrer, gelten. Diese Rechtslücke wird durch die Betreiber der Plattformen schamlos ausgenutzt und als Innovation deklariert.

Den Vogel hat zuletzt aber Snapchat abgeschossen. Der Dienst wird überwiegend von Kindern und Jugendlichen genutzt, um sich teilweise intime Fotos mit kurzer Lebensdauer zuzusenden. Das allein ist schon eine sehr eingeschränkte Funktion. Vor kurzem wurde aber eine Bezahlfunktion hinzugefügt, mit der Nutzer kleine Geldbeträge übertragen können. Snapchat verdient dann eine Gebühr für die Überweisung. Man muss hier nur 1 und 1 zusammenzählen, um die Geschäftsidee hinter dem Dienst zu sehen.

In nahezu allen Ländern ist der Handel mit intimen Fotos von Minderjährigen zu recht verboten. Es ist erschütternd zu sehen, wie untätig Justiz und Gesetzgeber in diesem Fall sind. Entweder sehen sie die Gesetzübertretung nicht oder halten die Propaganda der vermeintlichen Innovationen tatsächlich für wahr und unterstützten sie sogar (wie teilweise bei Uber geschehen). Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn sich im Internet wieder ein paar Euro dazu verdienen, bedanken Sie sich bitte bei ihrem zuständigen Bundestags- und Europa-Abgeordneten für Ihre Untätigkeit...