iOS und freie Software

tagged Linux

Wer sich für freie Software und Flucht vor der NSA-Überwachung interessiert, sollte wissen, daß iOS diese so gut wie gar nicht unterstützt.

eMail-Verschlüsselung

Für Emails gibt es in Android K-9 und APG, auf den Desktopsystemen Thunderbird und Enigmail. Für iOS gibt es hingegen keine freie Alternative. Selbst bei den Kauf-Apps gibt es keine anständig nutzbare Alternative. Bei den meisten muss man den Emailtext in die Zwischenablage kopieren, die App öffnen, den Text reinkopieren und auf Decrypt drücken. In K-9 ruft man bei verschlüsselten Mails einfach nur den Decrypt-Button.

XMPP/Jabber

Es gibt zwar eine Version von Chatsecure, aber sie hat einen entscheidenden Nachteil. In den FAQ steht, daß die App nach 10 Minuten im Background gestoppt wird und keine Nachrichten mehr empfangen werden können. Nur Apps für ausgewählte Aufgaben dürfen im Hintergrund laufen. Seltsam, beim ebenfalls auf XMPP aufbauenden Dienst iMessage stellt das kein Problem dar... Der unfreie Client "Monal" bleibt im Hintergrund aktiv, bietet aber z.B. keine OTR-Verschlüsselung.

GNUSocial/Status.net/Friendica

Für das dezentrale soziale Netzwerk Friendica gibt es leider nur für Android einen nativen Client. Nachrichten für Friendica kann man auch mit jedem anderen Client schreiben/lesen, der das OStatus-Protokoll unterstützt. Unter Android gibt es gleich mehrere freie Clients dafür: AndStatus, Mustard, Twidere... Im Appstore von Apple ist hingegen nichts zu finden.

Firefox

Apples SDK erlaubt keine Software mit eigenem (JavaScript und Html) Compiler auf iOS. Man darf nur das vorhandene WebKit nutzen. Damit wird eine Portierung schwierig.

Das Hauptproblem mit iOS ist, daß die Bestimmungen des Appstore nicht mit der GNU Public License kompatibel sind. Genauere Informationen zur Thematik sind hier zu finden. Man muss sich also sehr genau bewusst sein, in welchen goldenen Käfig man sich begibt, wenn man sich für ein iOS-Gerät entscheidet. Dieser Käfig ist eine Entscheidung zur Unfreiheit, die leider ca. 20 Prozent der Smartphone-Nutzer schon getroffen haben.