La Mettrie

La Mettrie, Julien Offray de

Sein Werk "Der Mensch eine Maschine" erschien im frühen 18. Jahrhundert und wandte die in der frühen Phase der wissenschaftlichen Revolution gewonnen Erkenntnisse sehr konsequent auf die Philosophie an. Dies stellte einen großen Bruch mit der scholastischen Lehre dar, da er in seiner Bewußtseintheorie wieder beobachtbare Phänomene in den Mittelpunkt rückte und die sophistischen Lehren seiner Zeit ablehnte. Die Sophisten verwenden Ausschnitte von philosophischen Modellen, die von anderen entwickelt wurden, führen ein paar Schlüsse durch und wollen so zu neuen Erkenntnissen gelangen. Da sie aber die vorherigen Modelle nicht selbst entwickeln oder hinterfragen, gelangen sie zu Ergebnissen, die keine logische Basis mehr besitzen und vollkommen nutzlos sind. Hegel nannte so etwas 'zufälliges Räsonnieren', dieses Vorgehen ist auch heute noch sehr verbreitet.

Selbstverständlich übertrieb La Mettrie mit seiner Beschreibung des Menschen als aufrecht gehendem Tier, das vorwiegend durch seine Triebe gesteuert ist. Aber für die weitere Entwicklung der Phänomenologie brachte er wichtige neue Ideen ein und steuerte die Philosophie in eine neue Richtung.