Was ist Phänomenologie

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Was ist Phänomenologie?

Etymologische Entwicklung

Der Begriff setzt sich zusammen aus den griechischen Worten Phainomenos und Logos. Phainomenos bedeutet soviel wie Erscheinung. Laut Heidegger ist hier das Zeigen von Etwas als sich selbst gemeint, davon Abzugrenzen ist das Zeigen von Etwas durch etwas anderes (Erscheinen einer Krankheit durch Symptome). Logos bedeutet Rede oder Lehre. Die "Lehre von den Erscheinungen" geht aber durch die Einordnung des Wahrnehmbaren in ein philosophisches System weit über diese hinaus.

Historische Entwicklung

Die Phänomenologie entstand Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts. Durch die wissenschaftliche Entdeckungen wandten sich einige Philosophen von der klassischen Philiosophie des Altertums (Scholastik) ab und entwickelten eine utilitaristische Philosophie (La Mettrie, D.A.F. de Sade), die den Mensch und das Bewußtsein als durch chemische und mechanische Abläufe bestimmt sehen. Kant und Hegel versuchen die rein materialistische Sichtweise weiterzuentwickeln und ausgehend von den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ein philosophisches Modell zu entwickeln, welche auch Vernunft, Geist, Religion erklären können.

Abgrenzung

Nachfolgende Philosophen (Nietzsche, Sartre) greifen Teile aus diesen Gesamtmodellen auf, aufgrund ihrer Ablehnung der Religion gelangen sie aber nur zu unvollständigen Modellen. Ihr zugrundeliegender Positivismus (Ablehnung der philosophischen Kategorie des Nichts) führt zu einer unvollständiger Dialektik, im Ergebnis führt die dadurch fehlende korrekte Abgrenzung der Kategorien zu verwirrenden Ergebnissen. Einige Soziologen (Marx, Adorno) erkennen die von Hegel verwendeten Gleichnisse nicht als solche oder versuchen die Phänomenologie auf die Soziologie anzuwenden. Dies scheitert aber schon an den niemals vollständig ermittelbaren Ursache-Wirkung-Beziehungen in Gesellschaften.